Zahlreiche amerikanische Ärzte haben festgestellt, dass eine cholesterin- und fettlose Ernährung bei Patienten, die an Hypercholesterinämie leiden, nicht automatisch zu einer deutlichen Senkung des Cholesterinspiegels führt.

Dagegen konnte nachgewiesen werden, dass eine Ernährung aus Kohlenhydraten mit einem niedrigen glykämischen Index zu einer Regulierung der Insulinproduktion und Optimierung der Blutwerte (Cholesterin, Triglyzeride) führt, obwohl die Fett- und Cholesterinzufuhr nicht verringert wurde. In einigen Fällen war sie sogar noch höher als vorher.

Dies hat Dr. Morrison C. Bethea – Herzchirurg am Baptist Hospital, New Orleans – bei seinen Patienten festgestellt, nachdem er die Mon- tignac-Methode in seiner Abteilung angewendet hatte.

Regulierung der Triglyzeride im Blut
Ein erhöhter Gehalt an Triglyzeriden im Blut wird heute voll und ganz als Herz-Kreislauf-Risiko anerkannt. Die Ursache ist meist ein übermäßiger Alkohol- oder Zuckerkonsum.

Man sollte deshalb:
– häufig fetten Fisch verzehren;
– Kohlenhydrate mit einem niedrigen glykämischen Index zu sich nehmen;
– Alkohol und Süßigkeiten meiden.

Wissenswertes
Nach Ansicht von Professor Serge Renaud, Spezialist für Fette und Leiter der medizinischen Forschungsabteilung des „INSERM“ (Nationales Institut für Gesundheit und medizinische Forschung), haben bestimmte Untersuchungen gezeigt, dass die in Käse enthaltenen gesättigten Fettsäuren (die für Cholesterin verantwortlich sind), zusammen mit dem Kalzium unlösliche Salze bilden, die im Darmtrakt schlecht absorbiert werden. Das Cholesterinrisiko bei Käse ist somit viel geringer, als bisher angenommen wurde.

Andere Arbeiten haben ebenfalls aufgezeigt, dass die natürliche Gärung von Käse aus Rohmilch zu einer regelrechten Umwandlung der Fette führt: Die Molekülstruktur der gesättigten Fette wird so verändert, dass ihre Absorption im Darmtrakt völlig neutralisiert wird.

Herkömmlicher Käse aus Rohmilch hat somit überhaupt keinen negativen Einfluss auf das Herz-Kreislauf-System (siehe nachfolgendes Schema).

Fette (Lipide) bestehen zu 98 % aus Triglyzeriden, die sich aus einem Alkoholmolekül (Glyzerin) und drei Fettsäuremolekülen zusammensetzen.

Pic 8

Lediglich die Fettsäuren der Position 2 werden gut durch die Darmwand absorbiert. Allerdings wird ein Großteil dieser Fettsäuren durch die natürliche Gärung der Rohmilch, die die Molekülstruktur der Fette verändert, unschädlich gemacht.

Auch wenn Käse aus Rohmilch eine große Menge gesättigter Fette enthält, wird also nur ein geringer Teil im Darmtrakt absorbiert. Falls der Cholesterinspiegel trotz einer geringen Zufuhr von gesättigten Fetten erhöht ist, kann dies auf einen Mangel an Vitamin PP zurückzuführen sein. *
Überblick über die Maßnahmen, die bei

Hypercholesterinämie ergriffen werden sollten
• Abnehmen, falls man übergewichtig ist.
• Den Fleischkonsum einschränken (maximal 150 g/Tag).
• Mageres Fleisch wählen (mageres Rindfleisch).
• Statt Fleisch so oft wie möglich Geflügel essen (ohne Haut).
• Fette Wurst und Innereien meiden.
• Fisch bevorzugen (mindestens 300 g/Woche).
• Wenig Butter (maximal 10 g/Tag) und Margarine essen.
• Magermilch und Milchprodukte mit 0 %Fettgehalt wählen. Joghurt essen.
• Mehr Ballaststoffe zu sich nehmen (Obst, Getreide, Gemüse und Hülsenfrüchte).
• Den Verzehr von einfach und mehrfach ungesättigten pflanzlichen Fettsäuren erhöhen (Olive, Sonnenblume, Raps, Mais).
• Für eine ausreichende Zufuhr von Vitamin A, PP, C und E, Selen und Chrom sorgen (Bierhefe).
• (Eventuell) Wein mit einem hohen Gehalt an Gerbsäure (Tannin) trinken (maximal 1/2 Flasche/Tag), da er Polyphenole enthält.
• Den Stress bewältigen.
• Eventuell Ausdauersport betreiben.
• Mit dem Rauchen aufhören.